Dienstag, 28. Juni 2011

Am Ziel meiner Träume

Honningsvag - Nordkap - Repparfjord

Hafeneinfahrt Honningsvag ca. 6.30 Uhr am 28.06.2011
... aber der Erste von Bord war ich dann doch nicht. Die Drei waren schneller - ein sehenswertes Gespann! Wo wollen die denn hin? Dumme Frage - zum Nordkap! Logisch!


Endlich kann ich mal wieder Mopedfahren ;-) vor Freude dreh ich gleich erstmal 'ne Showrunde durch Honningsvag, sag Tschüßi zur MS Trollfjord ...

und fahr' dann immer der Nase nach, obwohl es zunehmend unerträglicher wird. Aha, Trockenfischgestelle sind die Quelle ...



Nun will ich nicht weiter rumtrödeln und nehme die letzten Kilometer in Angriff, in aller Ruhe! Die Vorfreude ist doch immer am schönsten ... 


Während einer Fahrt durch unbeschreiblich schöne Landschaft, am Wasser entlang und über teilweise noch schneebedeckte Hochebenen, hatte ich immer wieder den Nordkapfelsen - umhüllt von dichtem Nebel - im Blick.


Was ist denn da hinter mir auf der Straße? Mit vollem Zoom gut zu erkennen - das dreamteam vom Schiff folgt mir! Eine geniale Art zu reisen hat das Frauchen mit ihren zwei Vierbeinern!



Die gefühlten 22 Grad in der Sonne wurden schlagartig zu gefühlten -5 Grad als ich etwa 2 km vor dem Nordkap in den Nebel hineinfuhr. Das hieß sofort Stop und in einer Ausweichbucht die warme Unterwäsche anziehen! Denn das Endziel der Reise, gesund wieder zu Hause anzukommen, verliere ich auch jetzt nicht aus den Augen! ... nein, es hat sich keine(r) für den Strip interessiert! 7.30 Uhr fahren da nur völlig Durchgeknallte lang ;-)


Nachdem ich bei Nebel, Wind und Kälte meinen Eintritt zu dem Schauspiel geleistet hatte, parkte ich die Honda gleich neben der niederbayrischen BMW, die ich schon in Kirkenes getroffen hatte. Der Fahrer ließ sich nicht blicken, schlief wohl noch.


Während hier alles noch pennt, schlendere ich im Nebel über das Plateau und guck mir an was zu sehen ist ...

... nüscht ...
... dann bau ich mir halt was ;-)
Ab und zu reißt die Nebelwand ein bißchen auf und läßt erahnen, dass es sich lohnt zu warten.



Ganz alleine bin ich ja nicht ...

... es wird Zeit, dass ich euch mal meinen hölzernen Kumpel Oscar vorstelle. Auf das eine oder andere Foto hat er sich ja schon draufgemogelt. Oscar stammt vom Dresdner Striezelmarkt und lag zusammen mit der sogenannten "Bibel", einem dicken Reiseführer, unter meinem Weihnachtsbaum. Die gesamte Zeit der Reisevorbereitung - "Bibelstudium", Internetrecherche, Routenplanung - stand Oscar auf meinem Schreibtisch und hat mich grinsend beobachtet ;-) Jetzt sind wir schon seit 14 Tagen gemeinsam unterwegs und es gab noch keine Unstimmigkeiten, entweder grinst Oscar zufrieden in die Gegend oder er verschwindet in seinem Fach im Tankrucksack ... ein angenehmer Reisebegleiter :-)

Wetterschutz für Oscar, meinen treuen Begleiter

Die Nebelschwaden waren in Bewegung und wurden durchscheinender ... ab 11 Uhr gab es dann alles auf einmal: Sonne, blauer Himmel, Kaffee, Brötchen, Souveniers und leider auch Leute! Die Womo-Reisenden hatten ausgeschlafen und die ersten Busse kamen an! Schnell nochmal gucken und fotografieren bevor man vor Menschen nichts mehr sieht ...








Es kommen immer mehr Touris an ... wir machen die Flocke! Ab hier ändert sich meine Fahrtrichtung, es geht ab jetzt nach Süden! Auf der Straße Richtung Honningsvag kam mir dann der Italo-Roller noch entgegen. Armhochreißen, Hupe und schon war er vorbei! Viel Spaß mein Freund!



Der Italiener hat die Nordkapinsel per Roller erreicht, nicht wie ich auf dem Seeweg. Er kennt bereits, was mir jetzt bevorsteht - einer der längsten und steilsten Tunnel des Landes verbindet die Nordkapinsel Mageroy mit dem Festland! Kein Vergnügen für Biker ...


Die Landschaft, die dann folgt entschädigt schnell für die unangenehmen 7 Tunnel-Kilometer.







In einem dieser kleinen Fischerdörfer mache ich mal 'ne Pause und komme mit jungen Leuten ins "Gespräch", die mir dann voller Stolz ihre Krabbenzucht zeigen und eines dieser Prachtexemplare bereitwillig vor die Linse halten.





Bei einigen Fischerdörfern befindet sich auch ein Campingplatz. Am Repparfjord bei Oldernes direkt an der E 6, nahe dem Abzweig Hammerfest - Alta, lasse ich diesen wunderbaren Tag ausklingen. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen!
Und das bei einem Wetter, das keine Wünsche mehr offen läßt.

Mit ein paar Abstechern links und rechts wird es nun wieder in Richtung Süden gehen. Ich bereue keinen der 4489 km, die ich bis hierher gefahren bin!

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