Samstag, 25. Juni 2011

Zum Fischercamp am Inarisee


Sodankylä - Tankavaara - Ivalo - Inari 

Start bei leichtem Sprühregen, also mit Regensachen. Nach ein paar Kilometern wurde es trocken und ich habe auf 'nem Parkplatz irgendwo an einem See gefrühstückt.


Bevor wieder Fragen kommen (speziell für Marcus): 2 belegte Brötchen a 3 € + 2 Pott Kaffee a 2 €
Die Hütte war voller Kitsch und Plunder für Touristen.


zwei einheimische Dauergäste ;-)
Hier traf ich dann auch die zwei Harley-Biker (im Doppelpack auf einer) aus Finnland, die schon gestern mehrmals meinen Weg gekreuzt hatten. Hier oben müssen sich die Biker nicht mehr gegenseitig fragen wo sie  hin wollen ... das gemeinsame Ziel ist klar, nur der Weg ist unterschiedlich. Anders als ich, lassen die Finnen Kirkenes rechts liegen und nehmen die kürzeste Route zum Nordkap. Trotzdem verabschieden wir uns grinsend mit "see you later!"


Auf dem weiteren Weg wollte man mich mit solchen Hinweisschildern immer wieder von meiner Route ablenken. Aber wie willst du das Eis essen? Wenn du es überhaupt schaffst, dir eins zu bestellen, hast du danach 'nen Krampf im Gesichtsmuskel ;-)

Da war das nächste Schild schon verlockender: "Kaffee auf der Husky-Farm >> 7 km"  ... hm ...  War aber wieder Modder-Schotter-Strecke.  Nö, heute nicht schon wieder! ... Obwohl? ... Nö!! (bei manchen Entscheidungen ist es eindeutig von Vorteil, dass ich alleine unterwegs bin ;-)

finnische Autobahn
In Tankavaara (ich hoffe, ich hab' kein "a" vergessen), bin ich dann doch mal abgebogen. Da gibt es 'ne alte Goldgräbersiedlung zu besichtigen.


Eintritt 8 € (ohne Museum), für 20 € kann man selber Goldwaschen. Erfolg wird garantiert! Aber wer braucht schon Gold? Nach Öl müsste man bohren!









Auf der Strecke nach Ivalo am Inari-See gab es noch 'nen kleinen Rentier-Slalom. Und dann immer mal wieder welche am Straßenrand.



Kurz vor dem Inari-See hat es wieder geklappt! Bin ich doch dem Schild mit der schönen Aussicht auf den Leim gegangen. Der finnische Honda-Fahrer, den ich seit 2 Tagen immer mal wieder treffe, kam da gerade wieder raus. Ergo: was der kann ... 
Asphalt gemischt mit Schotter und zum Teil 20 % Steigung. Aber heute wenigstens ohne Wasser, ging alles glatt. B&B bleiben sauber.


Hier gibt es einen alten Militärstützpunkt, im 2. Weltkrieg waren hier deutsche Truppen stationiert. Diverses Zeugs liegt noch umher oder wurde später hergeschleppt.





der hat ganz schlimm "Kette" ;-)
 Der Versuch, die schöne Aussicht zu genießen ohne die 5 € zu bezahlen, scheitert.


Also im Office Kaffee + Törtchen (sehr lecker) + schöne Aussicht für 7,50 € gelöst. Ticket gilt 2 Tage - ich darf morgen noch mal gugge komme. Na danke! 


 ... und außerdem habe ich von da oben den Schleichpfad zur schönen Aussicht gesehen ... noch mal nicht!

zurück ins Tal


Sonst gab's weiter nichts zu sehen auf dem Weg zum Fischercamp an der 971. Außer vielleicht, dass da noch so'n Elch an der Straße 'rumstand. Der war genauso erschrocken wie ich. Elch macht 'nen Hüpfer nach rechts, ich 'nen Schlenker nach links und schon hatten wir wieder 5 m Abstand! Puh ... das war knapp! Das Knipsen hab' ich glatt vergessen. Sorry!

Fischercamp am Inarisee





So, jetzt schön reichlich Antibrumm über den Körper verteilen, ich will nochmal paar Schritte vor die Hütte geh'n. Da draußen lauern Millionen von Mücken auf Abendbrot ... hä, hä, ich bin gar nicht lecker ;-)





Freitag, 24. Juni 2011

Haparanda (S) - Sodankylä (F)


Haparanda (S) - Tornio (F) - Rovaniemi (F) - Sodankylä (F)

Heute mußte ich mich selber überreden endlich aufs Moped zu steigen und weiter zu fahren. Es pieselte lustig vor sich hin. Erster Weg zur Tanke: Frukost für Bike & Biker!

Schauspiel beim Frühstück: Zwei Finnen zanken sich an der Zapfsäule. Der Eine will nicht einsehen, dass er keine Kippe rauchen soll, während er noch warten muss bis er dran ist und dem Anderen beim Tanken zuschaut.

Als ich später in Finnland die Spritpreise sehe, weiß ich auch, warum die Finnen nach Schweden tanken fahren. (weil's bis in die CSR doch recht weit wäre ;-)
Die müssen uns auch alles nach machen. E10 - Euro - 1.60 der Liter!

Also los! Bis Viitakoskenti auf der E75. Dann war mir das zu eintönig und ich bin nach rechts abgebogen ... mal sehen wie es da aussieht :-) 
Am Staudamm von Itäkoski den Kemijoki überquert und auf der 921 weiter nach Norden gefahren. 



Staudamm

Bei Aulanperä nach rechts abgebogen, da sollte eine schöne Schlucht in den Bergen sein. Die Schlucht war mit dem Moped nicht zu erreichen, aber die Straße war super zu fahren und das Wetter war auf meiner Seite ... anfangs noch ...





Irgendwo da oben habe ich wohl das Abbiegen verpasst, denn plötzlich war den Finnen der Asphalt ausgegangen. 

vor dem Regen
Von den folgenden 25 km Schotter- und Dreckstraße bin ich dann prompt 23 bei schönstem Regen gefahren. Die entgegenkommenden Finnen hatten Riesenspass mich mit Modder zu überschütten. Irgendwann waren diese 23 km zu Ende und wir sahen so aus:




Auf dem Weg nach Rovaniemi kamen mir 2 Autos mit Lichthupe entgegen. Ja Jungs, alles klar - ich bin nicht über 80 km/h!
Aber da stand kein Blitzer! Als der grau gefleckte Felsen am linken Straßenrand mit dem A... wackelte und sich als erwachsenes Rentier entpuppte, war dem Finnland-Greenhorn dann klar, was es mit der Lichthupe auf sich hatte.Von jetzt an zeigten sich  immer wieder mal Rentiere am Straßenrand, oder gleich auf der Straße.


... benehmen sich wie die Radfahrer in Deutschland ;-)
An der Tanke wurde meine Frage nach dem nächsten car-wash mit "no idea" beantwortet. Nachdem ich den gröbsten Dreck mit 'nem Stück Holz vom Moped gekratzt hatte, ging es weiter Richtung Rovaniemi, der Hauptstadt der nordfinnischen Provinz Lappland.

Eigentlich wollte ich das Arktikum-Museum in Rovaniemi besuchen. Aber solche Schlammspringer wie mich, werden sie da wohl kaum reinlassen. Ich bin überhaupt nicht stadttauglich und fahr kurzerhand direkt zum Santa-Park am Polarkreis. 

Petrus war wohl der Meinung, dass man so verdreckt auch nicht beim Weihnachtsmann erscheinen sollte und hat uns auf den paar Kilometern derart eingeweicht, dass mir jetzt klar ist, wie die Finnen ihre Autos waschen! B&B sind wieder salonfähig.

Bei Santa Claus war Langeweile angesagt. Die Zwerge, Elfen und die Schneekönigin haben sich gleich auf mich gestürzt. Santa Claus persönlich hat sich nicht blicken lassen, hält wohl Sommerschlaf ;-)



 
 



Irgendwie fühlte ich mich fehl am Platze ... Gibt es denn hier keine Kinder? 
Der Kaffee war teuer, aber der Kuchen lecker. Und jetzt raus hier.
Ahh ... mit dem Bändchen am Arm darf ich morgen noch mal
umsonst rein. Ähh ... Ja toll!

Bei feinstem car-wash-Wetter ging es dann weiter bis nach Sodankylä. Ein guter Ort um auf besseres Wetter zu warten.
Bis hier 3637 km unterwegs.

die finnische Waschanlage im Dauerbetrieb
Bikertrocknung