Samstag, 9. Juli 2011

Moskenes - Bodö

Heute morgen komme ich bei Regen an der Fähre an und warte ca. 40 min um zu erfahren "no bike more!" :-( 
Ein Pärchen mit BMW und mich hat's erwischt. Kein Platz mehr. Es stehen noch ca. 15 Pkw und 10 Womos in der Schlange. Wir stehen ganz vorn und hoffen, das man noch ein Plätzl für uns findet. Ja, und dann:  "einer geht noch!" ... hat mir doch der BMW-Biker den Vortritt gelassen, obwohl er eher da war! Danke, rauf und weg - war alles eins! Die nächste Fähre geht 14 Uhr. Und das BMW-Pärchen war zusammen mit einem der Womos unterwegs, die eh keine Chance mehr hatten ...

Honda rein und Klappe zu
Bei der Abfahrt von Moskenes hab' ich noch einen letzten Blick auf meine Fischerhütte, ganz links im Bild, und nehme Abschied von den Lofoten.





Nach 4 Std. Fahrt ist Bodö erreicht. Ich staune schon bei der Hafeneinfahrt wie groß und modern die skyline der Stadt wirkt. Und eine herrliche Bergkulisse dahinter ...




Gleich in der Nähe des Hafens die Tourist-Info besucht, Stadtplan und Saltstraumen-Tabelle geholt und auf dem stadtnahen Campingplatz ein Hüttchen gemietet.

  250 NOK incl. i-net, Dusche u. Gemeinschaftsküche :-)
Der Saltstraumen südlich von Bodö ist der stärkste Gezeitenstrom der Welt. Alle 6 Stunden presst er 400 Millionen Kubikmeter Wasser mit einer Geschwindigkeit von 20 Knoten durch eine 3 km lange und nur 150 m breite Meerenge zwischen Saltfjord und Skjerstadfjord. Unter der Saltstraumenbrücke sind die Strudel und das schnell fließende Wasser besonders gut zu beobachten. (Quelle: Reiseführer ;-)
Laut Saltstraumen-Tabelle muß ich 18:32 dort sein, alternativ morgen 13:36. Es sind nur 8 km Luftlinie, aber 37 km zu fahren, also 17 Uhr Start.





Freitag, 8. Juli 2011

Lofoten

Svolvaer - Henningsvaer - Stamsund - Leknes - Borg - A - Moskenes

6 Uhr - vor der Hütte startet ein Motorrad! Nein, nicht meins! Der Yamaha-Doppelpack von nebenan verschwindet in Richtung Svolvaer-Fähre. Ich stecke trotzdem meine Nase aus dem Fenster und prompt ist sie nass. Es regnet mal wieder. Klar irgendwer muss ja die Moltebeeren gießen. Ich lasse mir Zeit mit Packen und Frühstück und kann dann ohne Regen starten. Es ist kalt und ich bin gut eingepackt. Erste Etappe Svolvaer - Domkirche. Der Besuch war notwendig, da es gerade wieder ordentlich gegossen hat. 






Als ich aus der Kirche komme, sind die ersten Bustouristen schon da. Schnell weg hier! Im Verlauf der nächsten 30 km auf der E10 in Richtung Süden hört der Regen auf und die Sonne lässt sich sehen. Erst die Regensachen ausgezogen ... dann die warme U-Wäsche (der Bikerstrip war mal wieder fällig ;-) Bei über 20 Grad geht's gut voran!

Dann ein Abstecher nach Henningsvaer, da sollen so schicke Roburs (Fischerhütten) stehen. 




Die Fischerhütten in Henningsvaer sind wirklich ein Postkartenmotiv, aber das wissen auch die Pauschalreiseanbieter ... dennoch gelingt es mir ein paar Fotos ohne Touris zu schießen. 





Henningsvaer Nr.52
Obwohl es mir viel zu warm ist, laufe ich auf der Flucht vor den Womo- und Bustouristen eine kleine Runde durch den Ort ...




Der Ort erstreckt sich über mehrere kleine Inseln. Die meisten sind durch Brücken miteinander verbunden sind, manche nur mit Boot zu erreichen.




hier werden die Roburs vermietet
freitags wird gebadet ;-)


Ich fahre weiter von der E10 auf die 815. Neue Landschaft und leider abschnittsweise sehr schlechte Straße. Querrinnen, Löcher und zu guter letzt noch Schotterstrecke. Ich habe das Gefühl die Honda fängt an zu protestieren ...







Von Stamsund weiter nach Leknes. Ich mach Mittagspause und bestelle mir 'ne leckere Pizza, von der ich nur die Hälfte schaffe ... der Rest wird mir tankrucksacktauglich verpackt ... Pizza to go! Dann  auf der E10 ein Stück in nördliche Richtung, nach Borg ...

moderne Kirche in Borg

Wikingermuseum Lofotr
In Borg wurde der größte Häuptlingshof aus der Wikingerzeit gefunden und rekontruiert. Schmuckstück ist das 83 m lange, vollständig eingerichtete Langhaus. Das Innere überrascht mich. Im Unterschied zu vielen sehr nüchternen Museen hier im Norden, stehe ich hier mitten im Wikingeralltag. Dank echter Akteure gewinnt man einen sehr anschaulichen Eindruck in das Leben der Wikinger ...





Außerdem befinden sich auf dem weitläufigen Gelände noch eine Schmiede, ein Boothaus und ein Wikingerschiff. Allerdings liegt das Wikingerschiff 1,5 km entfernt ... laufen bei über 20 Grad in Mopedklamotten? Nö! ... ich fahre so nah wie möglich ran, auf den Parkplatz am Friedhof hinter der Kirche ... jetzt sind es bloß noch 300 m bis zum Wikingerschiff! Ein originalgetreuer Nachbau eines alten Fundstückes ...






So, jetzt geht es weiter, nach A ...



feinster Sandstrand

  Das Museumsdorf A liegt am Ende der Lofoten-Panoramastraße.




Als es die Touristenströme noch nicht gab, lebten die Einwohner hier nur vom Fischfang ...

reichlich Gestelle sind noch da
trockene Fischköppe auch ;-)
riecht so wie es aussieht!
Von hier fahre ich zurück bis Moskenes und miete mir ganz stilecht eine schicke Fischerhütte! Ich setze mich mit der restlichen Pizza, einem Guinness (!) und einem Gesamtkilometerstand von 6830 zufrieden auf die Terrasse ... und muss mein Futter gegen aufdringliche, kreischende Möwen verteidigen!


der Pizzageier lauert

Terrassenausblick
Ich stelle fest, dass ich mit dem falschen Verkehrsmittel hier bin. Im Hafen gibt's noch genug Parkplätze, aber für die Honda sieht's eher schlecht aus ...

Kampfparken
Während mein Moped eine wacklige und hoffentlich windstille Nacht vor sich hat, mache ich es mir in der Hütte gemütlich ...