Mittwoch, 13. Juli 2011

Svartisen-Gletscher

Furöy - Svartisen-Gletscher - Mo i Rana - Korgen


Also das Wetter - na ja, tendiert schon eher zu Plan B (packen und weg hier), aber ich kann doch den ollen Eishaufen nicht einfach so links liegen lassen! Egal was Petrus heute plant, ich will jetzt zum Gletscher!

Ganz bequem kommt man dank Bootstranfer noch ein Stück näher ran ...




Wer noch näher ran will, muß laufen. Also los, ich hatte ja gestern schon Wanderlust ;-) und bei dem Wetter sind die Bikerklamotten genau richtig, wasserdicht und warm genug. Es geht zunächst durch parkähnliche Landschaft mit Schafen ... das Ziel immer im Blick.




Der Svartisen ist mit einer Fläche von 370 qkm der zweitgrößte Gletscher Norwegens. Er ist der am tiefsten liegende Gletscher auf dem europäischen Festland, denn er reicht bis etwa 20 m ü.NN. Der höchste Punkt liegt bei 1594 m. (Quelle: Reiseführer ;-)
Er hat sechs Gletscherzungen, von denen ich einige gestern schon von weitem gesehen habe. An diese hier kommt man am leichtesten ran, auch als Biker per pedes ;-) Seit Beginn des 20. Jahrhunderts schmilzt auch der Svartisen stark ab und hat sichtbar an Fläche eingebüßt. Hier an dieser Gletscherzunge ist sehr deutlich zu sehen, dass sie vor einigen Jahren noch bis an den Gletschersee heranreichte.



Am Seeufer, wo sich das Eis schon länger zurückgezogen hat, macht sich zartes Grün auf den Felsen breit. Doch je näher man dem Eis kommt, desto kahler, glattgeschliffener und rutschiger werden die Felsplatten, durchzogen von breiten, tiefen Rissen ... für die wenigen Verrückten, die mit mir bei diesem Wetter bis hierher gelaufen sind, Grund genug zur Umkehr!





Ich bin in wetterfester Halvarssons-Bikerkombi und wasserdichten Probiker-Stiefeln, die eine erstaunlich rutschfeste Sohle aufweisen, unterwegs (aber ohne Helm ;-) und sehe überhaupt keinen Grund 100 m vor dem Ziel aufzugeben.




Zugegeben, die letzten Meter waren 'ne heikle Kletterei auf allen Vieren ... aber gelohnt hat sich das :-)






Ich sehe und höre das Eis schmelzen ...



baue mein Steinhäufchen ein gutes Stück oberhalb all der anderen ;-)



und überlege an welcher Stelle ich heile wieder runterrutschen könnte ...






Zufrieden und gut gelaunt laufe ich im Nieselregen zurück zum Boot, setzte über und steig auf mein Moped. 
Nach langer Fähre-Regen-Tunnel-Fähre-Regen-Tunnel-Regen-Tunnel-Fahrt gelange ich entlang des Ranfjords nach Mo i Rana und fahre weiter auf der E6 nach Süden. In Korgen biege ich zum Campingplatz ab und staune nicht schlecht, als ich vor der Rezeption stehe ... das Problem ist nicht, dass ich mich mündlich verständigen müßte, hier muß man 'ne Menge Zettel lesen und verstehen. Aufgrund von Personalabbau kann sich der Urlauber den Schlüssel für die auserwählte Hütte vom Brett nehmen, seine Personalien in ein Formular eintragen, den Obulus ausrechnen und im Umschlag einwerfen ... einmal täglich kommt jemand kontrollieren!

Rezeption ohne Angestellte



Biker - Trockenlegung




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